Am Rande des Abgrunds
Artikel in der SIEMENS Hauszeitschrift vom 22.05.2006
Was gibt es auf einer
kleinen kapverdischen Insel am Rande eines Vulkankraters? Ein paar Steine, Gräser und
eine Mobilfunkstation von Com. Auch wenn es auf den ersten Blick ein wenig abwegig erscheint,
hat der Sender schon wichtige Dienste geleistet. Nicht nur für die Bewohner der Insel Fogo,
sondern sogar für die NATO. Möglich gemacht wurde es durch eine Spendenaktion
von COM Promotion for Network Solutions (PNS) in Berlin, dem technischen Service Team für
Messeauftritte und Kundenvorführungen.
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Der Weg bis zur Inbetriebnahme war steinig, nicht nur
weil die Sendestation auf einem Vulkan steht, sondern weil der
Initiator Wolfgang Hundt einige Hürden meistern musste.
Dem Vorsitzenden von "Freunde helfen Freunden e.V."
lagen die Kapverden und seine Bewohner seit langem am Herzen.
Denn ihre Versorgung im Gesundheitswesen, ihre Forschung und ihr
Katastrophenschutz litten unter politischer
Tatenlosigkeit, so der Syrgensteiner. 2003 versuchte er eine
Sendestation für die rund 37.400 Bewohner der Insel Fogo zu bekommen.
Da es bei der Konkurrenz nicht klappte,
landete Wolfgang Hundt 2004 bei Siemens und der Abteilung PNS bei Michael Kniessner.
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Da wurde kurz ausgelotet, ob eine Spende möglich wäre, denn eine BTS BS 21 war vorhanden. Sie war vor Jahren als die neueste Hardware aus dem Bereich GERAN auf einer
Messe und stand nun kurz vor der Verschrottung. Außerdem wollte man dem Siemens Vertrieb Portugal nicht in die Quere kommen, die an die kapverdische Telecom vielleicht eine
Sendestation hätten verkaufen können, doch auch hier gab es grünes Licht. Die Aktion Hilfsaktion Kapverden konnte starten. PNS lieferte eine BS21 sowie Daten zur
Installation und zum Betrieb.
Vor Ort gingen die Probleme aber dann erst richtig los:
die BTS musste in das bestehende Netz integriert werden. Und das in einer
besonders exponierten Lage. Allein schon der Transport auf den Vulkan stellte Wolfgang Hundt und sein Team vor Herausforderungen. Starke Unterstützung gab''s von den
Inselbewohnern und dem Bürgermeister Fogos. Zur Stromversorgung wurde das Haus mit einer Photovoltaik-Anlage bestehend aus neun Photovoltaikplatten von 1x1 Meter bestückt.
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Nach kleinen Startschwierigkeiten folgte dann der gewünschte Erfolg. Der Mobilfunksender funktionierte. Im Mai 2006 wurde die Anlage nun engültig in Betrieb
genommen. Denn jetzt trat auch die NATO auf den Plan. Bei einem simulierten Vulkanausbruch auf der Insel Fogo spielte die BS21 eine wichtige Rolle. In Zukunft wird sie auch im
Alltag der viertgrößten Insel der Kapverden eine wichtige Rolle spielen.
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