Celesia beim kapv. Botschafter, S.E. Jorge Tolentino Arauju, in Berlin
Update 15.03.2008 Celesia, die am 25. Dezember 2007 in Frankfurt eintraf, hat wieder eine Augenprothese. Ihre Prothese war im September 2007 zerbrochen, sie behalf sich mit dem Provisorium. Da die Eltern die Scherben entsorgten, konnte keine Prothese nach Muster gefertigt werden. Herr Rauch jun. vom „Institut für künstliche Augen“ in Nürnberg, kam extra in den Weihnachtsferien in seinen Betrieb und fertigte ihr ein wunderschönes Kunstauge, welches man von ihrem eigenen nicht unterscheiden kann, an. Celesia betrachtete sich im Spiegel und fiel Herrn Rauch vor Freude und Dankbarkeit um den Hals. Auch wir bedanken uns beim „Institut für künstliche Augen“ für diese nicht selbstverständliche Hilfe in den Weihnachtsferien. Für alle Fälle fertigte Herr Rauch eine zweite Prothese an die nun in Nürnberg als Muster aufbewahrt wird. Anlässlich einer Besprechung im Auswärtigen Amt in Berlin am 07.01.2008, bei der wir den Länderreferenten von Westafrika und Brasilien einen Überblick über unsere Tätigkeiten im vergangenen Jahr und über geplante Tätigkeiten im Jahr 2008 gaben, konnte Celesia sogar ganz offiziell ein deutsches Ministerium besuchen. Darüber war sie mächtig stolz. Den Abschluss in Berlin bildete ein Besuch bei der Familie Hollender. Herr Hollender war bis zu seiner Erkrankung unser Dolmetscher für die portugiesische Sprache und ist ihr ein „erklärter Freund“. Mit schicken Sachen aus dem Kleiderschrank von der Enkelin der Familie machten wir uns auf den Heimweg. In Lutherstadt Wittenberg übernachteten wir, wie immer bei Berlinterminen, bei meinen Verwandten und versäumten es nicht, wieder einen Stadtrundgang, diesmal mit Besuch des Riemer - Museums, zu unternehmen. Am 11.01.2008 erfolgte dann der Rückflug nach Cabo Verde. Von unserem Vertrauten wurde Celesia in Sal empfangen, selbiger leitete die Weiterreise ein. Bereits am 12.01.2008 war sie wieder in Santo Antao bei ihrer Oma. Seit einem halben Jahr wohnt sie dort und geht auch in diesem Bezirk zur Schule. Wie wir meinen, eine kleine Verbesserung ihrer Situation.
Eine glückliche Celesia mit neuer Augenprothese
Update 02.04.2010 Im Rahmen unserer Fürsorgepflicht besuchte der 1. Vorsitzende, Herr Wolfgang Hundt, unsere ehemalige Augenpatientin auf Santo Antao. Celesia, nun 18 Jahre alt, hat im Oktober 2009 einen kräftigen und gesunden Jungen zur Welt gebracht. Aus dem kleinen Mädchen von damals ist eine ausgewachsene Frau geworden, und die Augenprothese muss neu angepasst werden. Da uns unser Dolmetscher aus Santo Antao, Herr Aldevino Lopes, über Probleme von Celesia mit ihrer Augenprothese berichtet hatte, fertigte der Okularist, Herr Uwe Rauch aus Nürnberg, nach der Form der hinterlegten Ersatzprothese eine weitere Prothese an. Diese Prothese überreichte Herr Hundt am 20.03.2010 Celesia. Die Prothese passte, doch muss sie nachgearbeitet, bzw. neu gefertigt werden, weil Celesia kräftiger gewachsen ist als angenommen. In Absprache mit dem Okularisten wird Celesia Ende dieses Jahres nach Deutschland reisen und eine neue exakt angepasste Prothese erhalten.

Celesia mit Sohn Marcel
Update 15.09.2018
Ende Januar 2018 erhielten wir aus Sal die Nachricht, dass Celesia große Schmerzen an ihrem in 2005 operierten Auge hat und schon zweimal deswegen stationär im Inselkrankenhaus war. Da wir nichts Weiteres wussten, baten wir die ortsansässige Augenärztin schriftlich, Celesia zu untersuchen und FHF e.V. das Untersuchungsergebnis mitzuteilen. Die Bezahlung ihrer Leistung sicherte FHF e.V. zu. Doch die Ärztin wollte nur Bargeld und lehnte die Behandlung von Celesia in ihrer Klinik ab. Anfang Februar baten wir Celesia deshalb, sich einen neuen Reisepass ausstellen zu lassen. Dazu sendeten wir ihr ein entsprechendes Schriftstück für die passausstellende Behörde auf Sal zu, mit der Bemerkung, „dass es sich um einen medizinischen Notfall handelt“. Die Auskunft war, mindestens 4 – 6 Wochen Wartezeit, weil die elektronischen Pässe in Portugal angefertigt werden müssen. Ihre Augenschmerzen verstärkten sich, aus der Augenhöhle trat Eiter aus und die Augenumgebung schwoll an. Aufgrund dessen konnte sie nicht zur Arbeit ins „Hotel Riu Funana“ gehen (Sie arbeitet dort als Servicekraft). Sie rief uns erneut an, weil sie Angst um ihren Arbeitsplatz hatte. Auf der Passstelle wurde sie vertröstet mit den Worten „du musst warten wie die anderen auch. Nun ging Celesia wöchentlich zur Passstelle und fragte nach ihrem Pass, jedes Mal wurde sie vertröstet und weggeschickt. Zwischenzeitlich verbrachte sie immer wieder eine Nacht im Inselkrankenhaus wegen ihrer Schmerzen. Am 21. Mai teilte ihr die Polizistin der örtlichen Passstelle mit, dass sie keinen Pass erhält, sollte sie noch einmal kommen und nerven! Das war ein Punkt, bei dem FHF e.V. nun eingreifen und die Öffentlichkeit, sowie auch die europäische Diplomatie informieren musste. Zusätzlich wurde auch das kapverdianische Ministerium für ausländische Angelegenheit eingeschaltet. Um Celesia nicht der Willkür einer Polizeibeamtin auszusetzen, begleitete sie fortan die Leiterin des Kinderhilfswerkes „terra bora“ bei ihren Vorsprachen auf der Passstelle. Am Abend des 25.Mai erhielt FHF e.V. aus dem kapv. Ministerium eine eine PDF des neuen Passes von Celesia (Pass ohne Elektronik für Notfälle). Am 29 Mai konnte FHF e.V. dann für Celesia einen „Aufenthaltstitel für medizinische Behandlung in Deutschland“ per PDF ins Ministerium nach Praia übermitteln. Mit Hilfe von TUIfly wurde ein Flug für Celesia von Sal nach Stuttgart am 07. Juni 2018 gebucht. Doch dann der nächste Schlag, der Pass von Celesia traf nicht wie versprochen in Sal ein. Eine Suche nach dem Pass begann, war er doch in einem Briefumschlag mit anderen Pässen auf dem Dienstweg nach Sal geschickt worden. Dann am 05.07.2018, zwei Tage vor Abflug, wurde er in Praia am Flughafen in der Schreibtischschublade der Leiterin der Flughafenpolizei gefunden. Nähere Angaben möchten wir jetzt nicht machen.
Am Abend des 07. Juni traf Celesia am Stuttgarter Flughafen ein. Nun begannen sofort am nächsten Tag die geplanten und vorbereiteten Untersuchungen im BWK Ulm und bei unseren Ärzten. Wie sich bei den Untersuchungen herausstellte, hatte Celesia an ihrem rechten Auge in der Orbita eine Entzündung bakterieller Art und an der Augenumgebung (Lid) ein Hagelkorn (Virus)! Eine schlimme Konstellation die auch tödlich enden oder irreparable Hirnschäden auslösen kann.
Dann trat ein weiteres Problem auf. Der Okularist, Herr Rauch aus Nürnberg, er hatte Celesia die ganzen Jahre vorbildlich mit Augenprothesen versorgt, verletzte sich an der Schulter und musste stationär im Krankenhaus behandelt werden. Durch Vermittlung des Bundeswehrkrankenhauses (BWK) Ulm half der Okularist Conny Neumann in Ulm aus und passte ihr am 19. Juni eine neue Augenprothese an.
Zu ihrem weiteren Leben mit einer Augenprothese erhielt Celesia von den Augenärzten wichtige Verhaltensregeln in Richtung Hygiene, die speziell auf ihre Arbeit im Service Bereich eines großen Hotels auf Sal basierten. Am 22. Juni flog sie ab München nach Sal zurück.
Unser Dank gilt allen mithelfenden Ärzten, die monatelang Termine vorgehalten hatten und diese immer wieder verschieben mussten. Auch den Ärzten großen Dank, die in die Presche sprangen, um ihre ausgefallenen Kollegen vorbildlich zu vertreten und so den Erfolg für Celesias Behandlung komplettierten.

Celesia mit neuer Augenprothese
|